Offener Bücherschrank

Auch Passanten Lesen sich fest

Offener Bücherschrank: Leser greifen zu und bringen Lektüre mit

Cloppenburg (hk) „Der offene Bücherschrank ist ein echter Gewinn für Cloppenburg“, sagt Rita Moormann von der Ehrenamtsagentur Nicht nur Passanten bleiben vor dem Bücherschrank stehen; Viel Leser tauschen „gebrauchte“ Lektüre ein und versorgen sich mit „Nachschub“.

Vor einem halben Jahr wurde der „offene Bücherschrank“ von der Bürgerstiftung eingerichtet. Ersteht am Eingang der Fußgängerzone an der Obere Lange Straße. „Und er wird angenommen“, sagt Rita Moormann, Täglich könne man beobachten, dass Passanten am Bücherschrank stehenbleiben, einen prüfenden Blick hineinwerfen, eine der Schiebetüren öffnen, ein Buch herausnehmen und darin zu blättern beginnen.

Oft würden Bücher auch mit nach Hause genommen. Im Idealfall wird es später wieder zurückgebracht oder durch ein anderes Buch ersetzt. So findet ein steter Austausch statt.

Die warnenden Stimmen aus der Planungszeit seien leiser geworden, sagt Moorman. Der Schrank und sein Inhalt würden überwiegend respektvoll behandelt; sowohl tagsüber als auch nachts.

Zur Pflege des Schrankes und seines Inhalts erklärten sich mehrere „Schrankpaten“ bereit. Einige wohnen in der Nähe und haben ein besonders wachsames Auge auf ihn. So haben Renate Berg und Gerd Büssing bei einem abendlichen Spaziergang schon einige Bücher zurückgestellt, die übermütige Kinder zuvor verstreut hatten.

Die Paten säubern im Bedarfsfall den Schrank, versehen neu eingestellte Bücher mit einem Stempel, ordnen die Buchreihen und entfernen überzählige Bücher. Damit gibt es ein Problem; Einige Cloppenburger sehen hier eine Chance, über Jahre angesammelte Romane zu „entsorgen“. Wenn der Platz im Schrank nicht ausreicht, würden die Bücher auch schon mal quer über die anderen gelegt oder in die dritte Reihe verschoben. Den Schrankpaten bleibt da nur der Griff zur blauen Tonne.

BILD:
Ordnen die Bücher: Mehrere Schrankpaten wie Renate Berg und Gerd Büssing (von Links) sorgen für Ordnung im offenen Bücherschrank.
Rita Moormann (rechts) ist zufrieden.
FOTO:
Kulgemeyer
BERICHT:
Hubert Kreke, Münsterländische Tageszeitung